Liebe Kristin, du bist der Kopf hinter dem Label Zehenspiel Barfußschuhe und dein Gesicht erscheint auch ab und zu in eurem Online-Shop. Heute verrätst du deinen Kunden etwas mehr über dich.
Magst du uns etwas Persönliches über dich erzählen? Was machst du in deiner Freizeit gern?
Sehr gern! Ich bin Baujahr 1990, also inzwischen 34 Jahre alt und habe 3 wundervolle Kinder. Meine zweieiigen Zwillings Jungs wurden im September 2017 geboren und ziemlich genau 2 Jahre später, also im September 2019 kam noch unsere Tochter dazu. Wir leben im schönen Odenwald, im Stadtteil Bad König Zell.
Leider fehlt mir für Hobbys einfach die Zeit. Das kennen sicher viele berufstätige Mütter. Aber ich nähe sehr gern und habe Freude an "Diamond Painting".
Was hast vor deiner Selbständigkeit mit Zehenspiel beruflich gemacht?
Ich bin gelernte Kauffrau für Bürokommunikation und habe bei Europcar in Koblenz gelernt. Danach habe ich zwei Jahre bei Hartkorn Gewürzmühle im Innendienst gearbeitet. Ich habe mich ständig fortgebildet und so meinen Abschluss zur Wirtschaftsfachwirtin sowie noch einen Ausbilderschein nebenher gemacht. Durch einen Umzug bin ich dann bei der Firma Tartler in Michelstadt als Assistentin der Geschäftsführung gelandet.
Wann reifte der Gedanken, einen eigenen Online-Shop zu gründen und wie bist du auf die Richtung der Barfußschuhe gekommen?
Als meine Tochter noch im Babybauch war, reifte der Gedanke an ein Ladengeschäft für Barfußschuhe verschiedener Marken in Erbach, welches ich ja auch umgesetzt habe. Dort können Kunden nach Termin zur Fachberatung vor Ort erscheinen und ihre Wunschmodelle direkt anprobieren. Ich hatte damals nur vormittags Zeit, als die Jungs im Kindergarten waren. Emma war anfangs immer mit dabei.
Beruf und Kinder unter einen Hut zu bringen, ist der "Struggle", vor dem viele Frauen stehen. Der Online-Shop entstand dann während der Corona-Schließung und ist inzwischen ein fester und nicht mehr wegzudenkender Bestandteil unserer Geschäftskultur.
Wieviel Zeit verging zwischen dem Gedanken und der Umsetzung?
Die Idee zu einem Ladengeschäft entstand im Mai 2019, während meiner Schwangerschaft. Auch den Gewerbeschein habe ich mir direkt abgeholt, eine Gründerberatung mitgemacht, sämtliche Lieferanten nach ihren Konditionen abgefragt und schlussendlich eine kleine Startfinanzierung bei meiner Hausbank beantragt.
Ende November 2019, mit kleinem Baby auf dem Arm, unterschrieb ich dann den Mietvertrag für das 50qm große Ladengeschäft. Im Januar 2020 feierten wir offiziell Eröffnung und was kurz danach kam, wissen wir alle. Corona.
Durch Corona musste ich schnell reagieren und habe direkt im ersten Lockdown den Online-Shop umgesetzt.
Vor welchen Herausforderungen standest du am Anfang der Gründung?
Die ganze Organisation vor der Eröffnung war herausfordernd. Ich habe viel während der Schwangerschaft erledigt und dann auch direkt danach durchgestartet. Damals hatte ich noch keine Ahnung, welche Fahrt dieses Geschäft mal aufnimmt.
Gab es Hindernisse oder Rückschläge?
Corona war ja ganz klassisch problematisch stationär. Dann sind wir auch zu schnell gewachsen und ich kam mit nichts mehr hinterher!
Wie viele Mitarbeitende hast du inzwischen?
Die Zahl jetzt im Juli 2024 liegt bei 9 Mitarbeitenden, (aber davon auch die einige Minijobs).
Wie siehst du die Schuh-Entwicklung insgesamt? In Bezug auf das Kaufverhalten beispielsweise.
Allgemein ist das Kaufverhalten sehr „konsumig“ auf Rabatte und kostenfreie Hin- und Rücksendungen bedacht. Billiganbieter sind auf dem Vormarsch und dem (Herstellungs- und Qualitäts-) Wert des Produkts wird nicht ausreichend Beachtung geschenkt.
Hierzu möchten wir gern in der kommenden Zeit noch mehr Informationen für unsere Kunden zur Verfügung stellen. Wir wünschen uns, dass die Kunden die Wertigkeit unserer Barfußschuhe besser nachvollziehen können.
Beispielsweise: "Warum kostet ein guter Barfußschuh keine 60 Euro?"
Auch Dinge wie Beratungsklau sind tatsächlich ein Problem. Man glaubt es kaum, aber damit ist gemeint, sich beraten lassen oder Services wie den Größenfinder und ähnliches nutzen und dann das günstigste Angebot am Ende doch im Internet shoppen.
Uns ist bewusst, dass alle von uns am Ende des Monats weniger Geld übrighaben, weil gefühlt alles teuer geworden ist. Das gilt leider auch für die Herstellungs- und Lieferkette. Wir alle sind davon betroffen und müssen schauen, wie wir weiterhin das beste Preis-/Leistungsangebot für unsere Kunden aufrechterhalten können.
Was wünscht du dir von deinen Kund*innen?
Mehr „Weitblick“ – Verständnis für die Versandkosten, Wertschätzung für Beratung und den Mehrwert, den wir ihnen bieten.
Damit meine ich Schuhe vermessen, den plastikfreien Versand etc. Wir sind ein kleines Team, das mit Herz und Leidenschaft für sie tätig ist. Wir sind kein Konzern. Wir haben viele, treue Stammkunden und schätzen das nette Miteinander.
Wird es Änderungen oder Neues bei Zehenspiel geben, von dem du den Leser*innen dieses Beitrags exklusiv verraten möchtest?
Wir arbeiten gerade im neu gewachsenen Team an sehr vielen Ideen! Diese betreffen nicht nur die Online Kunden. Es wird einige coole Projekte geben, die in den kommenden 12 Monaten weitergedacht und ausgearbeitet werden wollen. Wir sind immer darauf bedacht, unseren Kunden Mehrwert und Qualität zu bieten.
Vielen Dank für das nette Gespräch, liebe Kristin! Ganz viel Erfolg weiterhin, mit eurem tollen Konzept und Online-Shop für Barfußschuhe.
Vielleicht habt ihr ja Fragen an Kristin oder das Team von Zehenspiel? Dann habt ihr hier die perfekte Möglichkeit dafür!