Barfußschuhe beugen Beschwerden und Krankheiten vor


Ein Mensch legt im Verlaufe seines Lebens durchschnittlich eine Strecke zurück, die ihn viermal um den Globus führen würde. Allein diese Tatsache sollte genügen, den Füssen mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ihnen viel Freiheit zu gönnen. Statt häufig barfuß zu gehen, zwängen jedoch viele Männer und noch mehr Frauen ihre Füße in falsche Schuhe.

Falsch heißt: Die Schuhe sind nicht anatomisch geformt, sind zu klein, zu groß, zu weit, zu hoch, zu eng … Aussehen und Mode bestimmen häufig mehr, welche Schuhe gekauft und getragen werden, als gesundheitliche Aspekte. Wir möchten deshalb mit diesem Beitrag aufklären, welche Probleme durch falsches Schuhwerk entstehen können.

Blasen, Schwielen, schmerzende Füße

Ein Problem, welches wohl jeder schon am eigenen Leib verspürte: Die tollen neuen Schuhe erweisen sich als Qual. Schon nach kurzer Zeit reiben und drücken sie. Kaum jemand wird sich deshalb von der Neuanschaffung sofort wieder trennen. Pflaster oder spezielle Blasenpflaster aufkleben oder Zähne zusammenbeißen: weiter geht’s. In der Folge bilden sich sehr schmerzhafte Blasen, Schwielen, Hühneraugen. Anstelle sich nun für die Zukunft mit irgendwelchen Polstern zu wappnen, die, in den Schuhe geklebt, nur anscheinend das Problem lösen, sollten die Füße den nötigen Spielraum bekommen. Mit Barfußschuhen bekommst du keine Blasen oder schmerzhafte Druckstellen. Minimalschuhe geben den Füssen die Freiheit, die sie brauchen und schützen dabei zuverlässig vor Kälte, Hitze und Verletzungen. Mehr muss nämlich ein Schuh gar nicht leisten!

Müde Beine und Krampfadern

Krampfadern und Besenreiser gelten als Volkskrankheit. Fast 80 Prozent aller erwachsenen Personen haben Anzeichen. Auch wenn diese häufig nur wenig ausgeprägt sind und beschwerdefrei verlaufen, sollten mögliche Auslöser ausgeschaltet werden. So kannst du behandlungsbedürftigen Venenkrankheiten nachhaltig vorbeugen. Übergewicht kann ebenso zu Krampfadern führen, wie beispielsweise hormonelle Einflüsse. Ein nicht unwesentlicher, Krampfadern begünstigender, Faktor ist das Tragen falscher Schuhe. Werden die Füße in den Schuhen eingeengt, hat das Auswirkung auf die Durchblutung der Beine. Auf Dauer kommt es zu schweren, geschwollenen Beinen und letztendlich zu Krampfadern. Häufiges Barfußlaufen und das Tragen von Barfußschuhen wirken sich vorteilhaft auf die Venengesundheit aus.

Verspannungen und Schmerzen im ganzen Körper

Schon eine geringe unnatürliche Fußstellung hat Auswirkungen auf den gesamten Körper. Unbewusst balanciert er permanent das Gleichgewicht aus und ist dabei angespannt. Muskelverspannungen können schon nach kurzer Zeit sehr schmerzhaft werden und werden von Laien häufig mit verschiedenen Krankheitsbildern verwechselt. So kann es zu Nackenschmerzen, Migräne oder auffallender Müdigkeit kommen. Spätestens dann, wenn der Arzt andere Ursachen ausschließen kann, solltest du deinen Füssen mehr Beachtung schenken: Stellen betroffene Patienten auf Barfußschuhe um, können sich die falsch belasteten Sehnen, Muskeln und Gelenke erholen. Mit der Zeit tritt häufig eine Besserung ein oder die Beschwerden verschwinden sogar ganz.

Hallux Probleme

Spitze Schuhe, hohe Absätze: Ganz nach dem Motto «Wer schön sein will, muss leiden», zwängen sich Frauen in anatomisch absolut unmögliche Schuhe. Deformierte Füße werden billigend in Kauf genommen. Ein Großteil der Frauen leidet laut Angaben der Uni-Klinik Tübingen unter Hallux valgus. Dabei zeigt das Großzehengelenk eine mehr oder weniger ausgeprägte Fehlstellung. Auch Zehenballen und Mittelfußknochen sind in vielen Fällen betroffen.

Gut zu wissen: Hallux valgus kann verschiedene Ursachen haben. Einerseits ist die Neigung zu dieser Fehlstellung häufig auf eine vererbte Bindegewebsschwäche zurückzuführen, anderseits können auch rheumatische Erkrankungen oder eine geschwächte Fußmuskulatur zu einem Hallux valgus führen. In vielen Fällen sind die Schuhe die Auslöser. Wer so oft wie nur möglich barfuß läuft oder Minimalschuhe trägt, minimiert die Gefahr, einen Hallux valgus zu entwickeln.

Nagelpilz und Fußpilz

Hast du gewusst, dass zu enge Schuhe die Ursache für Nagelpilz und Fußpilz sein können? Pilzsporen finden sich bei ziemlich jeder Person. Sie müssen jedoch nicht zwingend zu einer Erkrankung führen: Gesunde Haut und unbeschädigte Nägel sind die beste Abwehr. Wer über einen längeren Zeitraum jedoch zu kleine oder enge Schuhe trägt, riskiert Verletzungen und somit eine Infektion. Nagelpilz und Fußpilz werden auch durch häufiges Schwitzen der Füße begünstigt. Vorbeugend solltest du Socken aus natürlichen Materialen tragen und Schuhe wählen, die den Zehen so viel Platz lassen, dass sie sich frei bewegen können. Wer Barfußschuhe trägt, wird seltener über Nagel- oder Fußpilz klagen.

Plattfüße, Senkfüße, Knickfüße

Diese Fehlstellungen können einzeln, aber häufiger gemeinsam auftreten. Auch hier kann eine der Ursachen falsches Schuhwerk sein. Deshalb sind Frauen besonders betroffen. Hohe, enge Schuhe verhindern, dass die Fußmuskulatur natürlich arbeiten kann. Orthopäden verordnen meist Einlagen, die extra angefertigt und in die Schuhe eingelegt werden müssen. Damit werden zwar Symptome, aber nicht die Ursache bekämpft. Fußgymnastik kann in leichten Fällen helfen, in schweren muss an eine Operation gedacht werden. Wer konsequent auf Barfußschuhe umsteigt, wird mit der Zeit starke Fußmuskeln bekommen und kann so konsequent Fußprobleme angehen. Besser ist es natürlich, vorzubeugen und schon in jungen Jahren viel barfuß oder in Minimalschuhen zu gehen.

Fazit: Barfußschuhe können vielen Fußproblemen, Verspannungen und damit einhergehenden Schmerzen vorbeugen. Solltest du bereits ausgeprägte gesundheitliche Beschwerden haben, muss natürlich der Arzt der erste Ansprechpartner sein. Möchtest du auf Minimalschuhe umsteigen, gehe es bitte langsam an. Dein Körper benötigt Zeit. Am besten ist es natürlich, wenn bereits im Kindesalter auf Barfußgehen Wert gelegt wird und Fehlstellungen von vornherein vermieden werden.


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